Für das hier abgebildete Glas, original geätzt in tönig, in matt, teilweise leicht matt vertieft im Blumen und Ornamentbereich und mit teilweise klaren Flächen, benötigen wir ein Schnittmuster für die matten und eines für die tönigen Ätzungen. Da das originale Ätzen mit Flußsäure ein sehr aufwendiges Verfahren mit strengen Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen ist, wird es durch feines  Strahlmattieren und für das tönig Ätzen durch eine Ätzpaste ersetzt. Mit dem tönig Schnittmuster werden die dafür vorgesehenen Flächen behandelt und anschließend mit dem Schnittmuster für matte Flächen strahlmattiert. Im Randbereich wird nur die Oberfläche mattiert und im Blumen und Dekorbereich wird ganz leicht vertieft gestrahlt.

etching, 4
Photo weiß 5

A

B

C

Das Schnittmuster A, beinhaltet alle Konturen. Diese Folie wird aufgeklebt und die Folienteile, welche tönig werden sollen, heraus genommen. Die klaren Flächen bleiben abgedeckt. Dann wird die Tönung mit der Paste gemacht, anschließend Folie entfernt und gesäubert. Im zweiten Arbeitsgang wird dann die Folie B aufgeklebt und alle zu mattierenden Flächen wie der Rand, die Dekorflächen und Motivflächen heraus genommen. Alles andere bleibt abgedeckt. Jetzt wird matt bzw. leicht vertieft matt gestrahlt. Dann wird die Folie entfernt, gereinigt und fertig ist das Glas. Im Bild C ist nur die teilweise Linienführung für die tönigen Flächen zu sehen.

Gründerzeit, 8
Vogelpärchen
Kolibri,  4

Schnittmuster für ein mit Quarzsand gestrahltes Motiv. Das Ergebnis ist eine sehr feine Oberfläche, kommt der Ätzoberfläche sehr weit nahe. Das Strahlen wurde auch schon in der Gründerzeit praktiziert. Dieses Bsp. wurde in der einfachen Schnittführung erstellt.

Beispiel doppelte Schnittführung, ideal für Schattierungsmattieren

Beispiel für Reliefkontur

vektor-factory     Vektorisierung und Design für die Glasveredelung